Im Sommer verbringt man durchaus eine oder zwei Stunden pro Tag mit der Bewässerung des Gartens. Manchmal genießt man diese Ruhe nach dem Tag, manchmal ist es aber auch nur eine nervige Pflicht. Beete, Rasen und Töpfe werden in der Hitze des Tages durstig. Gegossen wird aber erst abends, wenn die Sonne an Kraft verliert, damit die Tropfen nicht wie Brenngläser wirken. Außerdem verdampft um diese Zeit weniger Wasser und es kann über Nacht tiefer in den Boden eindringen.
Eigentlich gießen wir sogar immer zu viel, weil wir es doch rasch erledigt haben wollen. Zuviel Wasser auf einmal verschlammt den Boden und es kommt dort zum Sauerstoffmangel. Besser wären 2 kleinere Durchgänge mit 30 min Pause. Noch besser wäre eine Tropfbewässerung per Bewässerungssystem. Siehe Smart-Garden – wenn der Garten an sich selbst denkt
Damit Sie Ihre Pflanzen nicht mit Wasser „quälen“ beachten Sie bitte die folgenden Regeln:
Goldene Bewässerungsregeln
- Abends oder frühmorgens gießen
- Unten gießen. Nasse Blätter können über Nacht nicht trocken und bieten Blattpilzkrankheiten einen optimalen Angriffspunkt. Gießen Sie daher mit einem langen Gießstab direkt an die Wurzeln. Spritzen sind zum Reinigen gedacht, nicht zum Gießen!
- Das Gießwasser muss im Erdreich an die Wurzeln gelangen. Zu geringe Wassermengen benetzen oft nur die oberen Zentimeter und verdunsten. Schauen Sie doch einfach mal mit einer kleinen Handschaufel nach.
- Gleichmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Staunässe verdrängt die Atemluft der Wurzeln aus der Erde. Ohne Sauerstoff ertrinken die Wurzeln. Also regelmäßig und mäßig!
- Nutzpflanzen benötigen in der Reifezeit eine stärkere, gleichmäßige Bodenfeuchte. „Zu Deutsch“: Wenn kein Wasser an die Möhre oder Kartoffel kommt, können Sie auch nur ein Trockenprodukt erwarten. Ertränken dürfen Sie die Pflanzen allerdings auch nicht, sonst fault sie. Überprüfen Sie einfach die Entwicklung und graben an einer Pflanze herab.
- Größere Wassermengen in Teilen gießen. Wasser braucht einen Moment bis es in den Boden versickert. Bevor also das Wasser ungenützt davon fließt, bitte die Gießmenge in Teilportionen geben.
- Gießen Sie so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Vereinfacht funktioniert das über eine automatische Bewässerung mit Feuchtefühler im Beet, auf dem Balkon und auf dem Rasen. Wasser ist kostbar! Jeder unachtsam vergeudete Tropfen dauert im Wasserkreislauf durchschnittlich 50 Jahre, bis er uns als Trinkwasser wieder zur Verfügung steht.
- Tonreiche Qualitätserde verwenden. Reichlich Tonmineralien in der Pflanzerde sorgen auf Grund ihrer Quellfähigkeit für gleichmäßigere Wasserversorgung der Pflanzen.
Wohin mit dem Schlauch?
Das Bewässern fängt am Außenwasserhahn an. Sollte er ständig tropfen, wird es auch mal Zeit eine neue Dichtung einzusetzen. Von dort aus geht das Wasser per Schlauch an die Gießstellen. Für die Schlauchaufbewahrung gibt es Wandhalterungen oder alternativ Schlauchwagen. Das Problem mit der althergebrachten Wandhalterung: Beim Aufwickeln müssen Sie ständig den Schlauch verdrehen, damit er sich in Ringen um die Halterung legen lässt, beim Abwickeln drehen Sie alles wieder zurück, sonst haben Sie einen verdrehten Schlauch mit Knick. Ganz klar im Vorteil: Der Schlauchwagen kennt das Problem nicht. Diesen gibt es auch als wandhängendes Modell, dann läuft er Ihnen nicht hinterher ?
Regenwasser zum Gießen verwenden
Verwenden Sie eine Regentonne oder eine Zisterne zum Sammeln des Regenwassers? Dann benötigen Sie eine Pumpe zur Nutzung des Wassers per Schlauch. Hier bieten sich folgende Typen an:
- Gartenpumpen – für die Allround-Gartenbewässerung, mit sicheren Pumpenfunktionen und zwei Ausgängen
- Regenfasspumpen – für die unkomplizierte Regenwassernutzung aus Regenfässern mit automatischer Ein-/Aus-Funktion
- Tauchpumpen – für klares oder leicht verschmutztes Wasser; mit integrierter aquasensor-Technologie und Schwimmerschalter für automatisches Ein- und Ausschalten
- Schmutzwasserpumpen – spezielle Tauchpumpen, die auf Partikeldurchmesser von bis zu 25, 30 oder sogar 38 mm ausgelegt sind
Ihre Pflanzen funktionieren genauso wie Sie. Zuviel Wasser und sie ertrinken, zu wenig und sie verdursten. Ein durchgehende Bodenfeuchtigkeit in Maßen ist daher das Ziel. Wenn Sie richtig und vor allem regelmäßig gießen, können Sie aktiv manche Pilzkrankheit und Wurzelfäule vermeiden. Lassen Sie hin und wieder auch mal den Boden etwas antrocknen, das dient als kleine Atempause und Wachstumsanschub für die Wurzeln.
Sicherheitshinweis: Unsere Tipps helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung, ersetzen aber keine kwp-Fachberatung. Unser Wissen ist sehr viel größer und viele Maßnahmen hängen von ihren individuellen Gegebenheiten ab. Kommen Sie persönlich vorbei, wir beraten Sie immer gerne, aber bitte nicht am Telefon!