Ein Gartenhaus? Wenn, dann jetzt!

Gut geplant ist fast schon fertig - das Häuschen im Grünen

Warum die Eile? Ganz einfach, wenn Sie mit dem Aufbau eines Gartenhauses im Frühling beginnen möchten, müssen Sie vorher einiges klären. Zudem können im April bis Juni die Lieferzeiten lang und Handwerker knapp werden.
Eine gute Planung und diese 5 Tipps helfen Ihnen, ihr Gartenhaus in wenigen Wochen nutzen zu können.

Tipp 1: Gesetzliche Auflagen klären

Wenn im Sommer das Leben im Garten stattfindet, wird dort auch gerne fleißig gebaut. Die Terrasse bekommt eine Überdachung, die Gartengeräte ein Gartenhaus, und auch der Plan einer eigenen Blockhaussauna wird gerne realisiert. Einigen Maßnahmen setzt das öffentliche Baurecht jedoch Grenzen. Das regelt die Hamburgische Bauordnung (HBauO), Anlage 2 – Verfahrensfreie Vorhaben nach §60: „In Hamburg sind ein eingeschossiges Gebäude ohne Aufenthaltsräume bis 30 Kubikmeter umbauter Raum je zugehörigem Haupthaus freigestellt.“

Anmerkung von uns:

Genehmigungsfrei ist also nur 1 „ungenehmigtes“ Nebengewerk (Garage, Carport, Terrassendach, Gartenhaus…) je Haupthaus. Trotzdem müssen alle Bauvorschriften beachtet werden, z.B. eine Statik oder Typenzulassung vorhanden sein!

„Dies gilt auch für Garagen mit einer Wandhöhe bis zu drei Meter und einer Bruttogrundfläche bis zu 50 Quadratmeter. Keine Genehmigung notwendig ist auch bei Überdachungen von Terrassen mit einer Fläche bis zu 30 Quadratmeter und einer Tiefe bis zu drei Meter. Diese Bestimmungen gelten allerdings nur, wenn die Gebäude ohne Aufenthaltsräume, Toiletten oder Feuerstätten ausgestattet sind.“

Aber informieren Sie sich bitte am Bauamt zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung, falls Änderungen kommen!

Vermeidung der Problemquelle Nr.1

In jedem Falle ist es ratsam, den Nachbarn von Anfang an einzubeziehen und zu klären, ob er mit dem Bau einverstanden ist. Damit umgehen Sie schon mal eines der häufigsten Probleme, die zu Beschwerden beim Bauamt führen. Nehmen Sie eine Flurskizze ihres Grundstückes und tragen das Gartenhaus maßstabsgerecht ein. Direkt auf diesem Plan lassen Sie den Nachbarn den Satz „Ich bin mit dem Bau des Gartenhauses an dieser Stelle einverstanden“ und Ort und Datum unterschreiben, das ist dann bindend – auch für einen Erben oder Käufer des Nachbargrundstückes!

Tipp 2: Nur Geräteschuppen oder doch Häuschen im Grünen?

Möchten Sie ein zusätzliches Gartenzimmer oder einen Hobbyraum? Dann sollten Sie ein Stufendach wählen, da im Dachversprung häufig zusätzliche Fenster mehr Licht geben. Planen Sie auch genügend Fensterflächen in ihren Wänden ein. In diesem Falle sollten Sie auch eine größere Wandstärke wählen, denn ein dickes Holz isoliert etwas mehr und gibt dem Haus besseren Halt. Oder geht es Ihnen nur um mehr Stauraum im Garten? Dann reicht ein einfaches Pult- oder Satteldach. Die Wanddicke kann dann dünner ausfallen, z.B. 19 mm. Denken Sie auch über eine 2-flügelige Tür nach. So kommen Sie besser an die Gartengeräte heran oder können auch sperrige Gartenmöbel im Haus unterbringen.

Ist ihr Gartenhaus eine vorübergehende Lösung oder eine dauerhafte? Wenn Sie von einer Nutzungsdauer länger als 5 Jahre ausgehen, würden wir Ihnen immer Wandstärken ab 28mm empfehlen. Dünnere Wände bieten einfach zu wenig Stabilität, um langfristig „in Form“ zu bleiben.

Tipp 3: Bauen Sie ein Fundament

Grafik v. Karibu

Ohne ein stabiles und waagerechtes Fundament wird ihr Haus nie aufrecht gerade stehen und sich im Laufe der Zeit immer stärker verziehen. Ein gutes Fundament schützt ihr Haus auch von der Unterseite gegen Wasser und Fäulnis. Kleinere Gerätehäuser können auf einem Fundament aus Gehwegplatten stehen, die auf einer verdichteten Splitt-Schüttung ausgelegt werden. Vorteil des Splittes: friert bei Frost nicht, da das Wasser gut abgeleitet wird. Größere Häuser sollten ein Streifenfundament oder eine Fundamentplatte bekommen, die 10 cm (auch als Spritzschutz) über das Erdreich herausragt.

Tipp 4: Selber bauen oder vom Profi aufbauen lassen?

Schon beim Fundamentbau benötigen Sie Fachkenntnisse. Daher wird bereits hier schon oft die Entscheidung für einen professionellen Montagebetrieb gefällt. Gerne vermitteln wir Ihnen bei kwp die entsprechenden Fachleute! Aber auch beim Aufbau sind gute holzhandwerkliche Fertigkeiten erforderlich. Bitte lesen Sie daher ERST die Aufbauanleitung vollständig durch: Wenn Sie jeden Schritt verstanden haben und sich dafür als handwerklich geschickt genug einstufen, entscheiden Sie sich für den Selbstbau. Die Zeichnungen in den Aufbauanleitungen sind nicht originalgetreu, sie dienen lediglich zur Veranschaulichung des Montageprinzips. Änderungen optischer und technischer Art sind dazu auch noch möglich. Achten Sie auch auf Details, z.B. ob die Schrauben von innen oder von außen eingeschraubt werden sollen.

Tipp 5: Holzschutz! Aber wann wird „was“ gestrichen?

Die Stellen des Holzes, die später durch den Aufbau nicht mehr zugänglich sind, behandeln Sie vor dem Aufbau vollständig. Das gilt auch für Nut und Feder der Wandprofile! In der Regel streichen Sie also alle Bauteile vor dem Aufbau. Wände, Türen, Rauspund, Leisten und Latten (bis auf die kesseldruck-imprägnierten Bestandteile) müssen immer allseitig behandelt werden. Dabei sind mehrere Anstriche notwendig. Behandeln Sie das Produkt vor dem Aufbau unbedingt mit Bläuesperrgrund und versehen Sie es anschließend durch einem zweifachen Schutzanstrich mit einer offenporigen (atmungsaktiven) Holzschutzlasur. Spätestens alle zwei Jahre sollten Sie einen Schutzanstrich wiederholen.

Achtung! Bei farbig endbehandelten Produkten sind oft nur die Außenseiten endbehandelt. Die Innenseiten müssen vom Kunden gestrichen werden, ansonsten erlischt meistens die Garantie.

Unser Rat:

Kaufen Sie ein Gartenhaus mit mindestens 28mm Wandstärke, wenn möglich bereits farbig behandelt, da Sie sich 3 Anstriche im zerlegten Zustand sparen. So haben Sie lange Freude und werden ihr Gartenhaus so richtig mögen.

Weiterführender Link: einen informativen Beitrag zum Thema Gartenhausbau finden Sie auch hier auf bauen.de

Sicherheitshinweis: Unsere Tipps helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung, ersetzen aber keine kwp-Fachberatung. Unser Wissen ist sehr viel größer und viele Maßnahmen hängen von ihren individuellen Gegebenheiten ab. Kommen Sie persönlich vorbei, wir beraten Sie immer gerne, aber nicht am Telefon!