Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum …
Weihnachten steht vor der Tür, das Haus ist festlich dekoriert, Du genießt mit deinen Liebsten die Vorweihnachtszeit mit einer Menge Plätzchen – aber eine Sache fehlt noch: der Weihnachtsbaum. Der gehört für viele genauso zu Weihnachten wie die Geschenke darunter.
Echte Tannenbäume zu Weihnachten sehen zwar schön aus, manchmal ist es aber einfach Zeit für Veränderungen. Immer mehr Leute machen sich auf die Suche nach einer nachhaltigeren, weniger nadelnden Alternative zur klassischen Nordmanntanne. Denn so einen Nadelbaum zu besorgen, aufzustellen und zu schmücken kann schnell stressig werden – und ist auch nicht besonders umweltfreundlich.
Wie wäre es denn stattdessen mit einem außergewöhnlichen DIY-Weihnachtsbaum aus Holz? Der lässt sich jedes Jahr schnell auf- und abbauen und Du kannst ihn mit etwas handwerklichem Geschick selbst bauen.
Wir haben Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und einige Profi-Tipps zusammengestellt, mit der Du Dir einen DIY-Christbaum aus Holz ganz einfach selbermachen kannst.
Die Planung
Wie echte Tannenbäume lässt sich auch der DIY-Tannenbaum aus Holz ganz individuell umsetzen. Gute Planung ist deshalb besonders wichtig.
Lege fest wie hoch Dein Holz-Tannenbaum werden soll
Bevor es losgeht, solltest Du als erstes festlegen, wie hoch Dein DIY-Christbaum werden soll. Achtung: Denk daran, zusätzlichen Platz einzuplanen, falls Dein Baum eine Spitze bekommen soll. Unser Baum sollte nicht zu groß werden, deshalb haben wir uns eine Gesamthöhe von 92 cm ausgesucht.
Ermittle wie viel Holz du benötigst
Wenn feststeht, wie hoch Dein DIY-Tannenbaum werden soll, kannst Du ermitteln, wie viele Hölzer Du als Äste benötigst. Dafür musst Du nur die Höhe des Baumständers – in unserem Fall war das ein einfaches Kreuz aus übrigen Holzlatten – von der Gesamthöhe abziehen und das Ergebnis durch die Höhe der Holzlatten teilen, die Du für die Äste verwenden möchtest.
Für unseren Baum lautete die Rechnung folgendermaßen:
92 cm – 5,6 cm = 86,4 cm : 2,8 cm = 31 (gerundet)
Lege fest wie breit Dein Weihnachtsbaum werden soll
Dann legst Du fest, wie breit Dein Weihnachtsbaum an der breitesten und der schmalsten Stelle werden soll. Dafür musst Du nur die kürzeste von der längsten Länge abziehen und das Ergebnis durch die Anzahl der Hölzer teilen.
Bei uns sah das so aus – und jedes Holz sollte damit 1,35 cm kürzer sein, als das vorhergehende:
46 cm (Baum unten) – 4 cm (Baumspitze) = 42 cm : 31 = 1,35 cm
Die Materialien
Für den alternativen Weihnachtsbaum aus Holz brauchst Du im Grunde vor allem Holz aus dem Baumarkt für die Äste und den Ständer – wir haben Kiefer-Quadratleisten (2,8 x 2,8 x 200 cm) verwendet, Du kannst aber z. B. auch Kanthölzer oder andere Latten verwenden, je nach Geschmack.
Außerdem brauchst Du eine Stange als Baumstamm, auch die bekommst Du im Baumarkt. Wir haben dafür passend zu den Maßen der Quadratleisten eine Dübelstange mit 9,5 mm Durchmesser verwendet. Du kannst aber z. B. auch eine Aluminiumhohlstange nehmen für mehr Stabilität oder – je nach Größe des Baums – einen alten Besenstiel wiederverwerten.
Das Werkzeug
Die gute Nachricht: Für Deinen DIY-Holz-Tannenbaum brauchst Du keinen voll ausgestatteten Heimwerker-Keller. Vieles, was Du dafür an Werkzeug brauchst, hast Du wahrscheinlich einfach so Zuhause.
Du brauchst eine Säge (Stichsäge oder Handsäge, je nach Vorliebe), einen Holzbohrer, einen Zollstock, einen gut gespitzten Bleistift, etwas Holzleim, Schleifpapier (Körnung 180) und einen Taschenrechner.
Profi-Tipp: Falls Du Dich für eine Metallstange als Baumstamm entscheidet, brauchst Du zusätzlich noch eine Metallsäge falls die Stange noch gekürzt werden muss. Alternativ kannst Du Dir die Stange aber auch direkt im Baumarkt passend zusägen lassen.
Die Umsetzung
Gebaut wird der Holz-Weihnachtsbaum in diesen sieben einfachen Schritten:
1. Latten zusägen
Du beginnst damit, die Hölzer für die “Äste” auf die richtige Länge zu bringen. Rechne Dir am besten vorab alle Maße einmal wie oben beschrieben aus, dann kannst Du ohne Unterbrechung werkeln.
Miss dann immer ein Stück Holz aus, markiere Dir die Schnittstellen und schneide die Hölzer mit der Stichsäge oder von Hand zu.
2. Löcher in die Latten bohren
Dann bohrst Du in jedes der Hölzer genau in der Mitte ein Loch – und zwar mit einem Durchmesser, der etwas größer ist als der der Stange, die Du als Baumstamm auserkoren hast. In unserem Fall war das ein Bohrer mit 10 mm Durchmesser.
Profi-Tipp: Für einen sauberen Abschluss und falls Du deinem Weihnachtsbaum keine extra Spitze aufsetzen möchtest, bohre das kleinste Holzstück nicht ganz durch. Dann bildet es einen sauberen Abschluss.
3. Latten abschleifen
Wenn Du die Hölzer auf die richtige Länge gebracht hast, geht es an den optischen Feinschliff – im wahrsten Sinne des Wortes. Schnapp Dir ein Stück Schleifpapier und bearbeite damit die Schnittkanten und Bohrlöcher bis die Oberfläche der “Äste” schön gleichmäßig ist.
4. Stange zuschneiden
Als nächstes kümmerst Du Dich um den Stamm für Deinen Holz-Weihnachtsbaum. Bring dafür als erstes die ausgewählte Stange auf die richtige Länge. Schleife auch hier die Schnittkante ab.
5. Hölzer für Baumständer sägen, bohren, schleifen und leimen
Dann sägst Du – genauso wie die Hölzer für die “Äste” – die Holzleisten zu, die später als Kreuz den Baumständer ergeben sollen. Du brauchst jeweils zwei gleich lange Stücke, die das Kreuz bilden und zwei kleinere Klötze, die unter die obere Latte des Kreuzes geleimt werden, damit der Holz-Tannenbaum sicher steht.
In die beiden längeren Hölzer bohrst Du wieder genau in der Mitte ein Loch. Hier steckt später die Stange drin. Schleife auch hier die Kanten einmal gründlich ab.
Profi-Tipp: Bohre das Loch im unteren Holz nicht so, dass (wie bei den übrigen Hölzern) noch etwas Spiel bleibt, sondern passgenau. Dann hält die Stange auch ohne Holzleim im Ständer.
6. Stange einsetzen
Setze die Stange ein und helfe mit etwas Holzleim nach, falls sie nicht von allein fest genug im Ständer steckt. Jetzt ist Dein alternativer Weihnachtsbaum fast fertig.
7. Latten ordnen und auffädeln
Zuletzt musst Du nur noch die zugeschnittenen Holzlatten der Größe nach sortieren und dann in der richtigen Reihenfolge auf die Stange setzen. Fädle dabei zuerst das längste Holzstück auf und danach geht es absteigend weiter.
Das Ergebnis – DIY-Weihnachtsbaum aus Holz
Hast Du alle Hölzer aufgefädelt, ist dein Holz-Tannenbaum im Grunde fertig. Wie Du ihn in Szene setzen möchtest, kannst Du ganz nach Lust und Laune entscheiden.
Verwendung in mehreren Varianten
Lust auf Veränderung? Nichts leichter als das! Der Weihnachtsbaum aus Holz lässt sich in verschiedenen Varianten aufstellen. Je nachdem wonach Dir gerade ist, drehst Du einfach die Latten anders hin und verpasst Deinem Baum damit einen neuen Look.
Du kannst die Äste wild in alle Richtungen ragen oder sich spiralförmig Richtung Spitze drehen lassen. Du magst es schlicht? Dann entscheide Dich für die dreieckige Form.
Der letzte Schliff – die Dekoration
Wie echte Weihnachtsbäume auch, kommt der alternative Holz-Tannenbaum mit der passenden Weihnachtsdeko und Christbaumschmuck noch besser zur Geltung.
Wir haben für unsere Deko passend zu den natürlichen Farben des Holzes auch Produkte aus der Natur verwendet – und zwar Orangenscheiben und Zimtstangen.
Dazu noch eine schöne Lichterkette, die sich prima um die Holz-Äste wickeln lässt. Ein paar kleine Christbaumkugeln bringen zusätzlich noch etwas Farbe ins Spiel.
Fertig ist der alternative Weihnachtsbaum aus Holz – Weihnachten kann kommen!