WPC oder Holzdielen

Worauf stehen Sie lieber?

In den vergangenen Jahren erfreuen sich Terrassendielen aus WPC einen immer größer werdenden Zuspruch. Zudem ist es nicht zutreffend, dass Terrassendielen aus WPC  grundsätzlich ökologisch schlechter zu beurteilen sind als reine Holzdielen. Ein guter Grund also, sich die Vor- und Nachteile von WPC-Terrassendielen und reinen Holzdielen genauer anzusehen.

WPC- widerstandsfähig und pflegeleicht

WPC ist die Abkürzung für „Wood Plastic Composite“, was so viel wie „Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff“ bedeutet. Bei der Herstellung von WPC-Dielen wird ein Holzanteil, der je nach Hersteller unterschiedlich ist (ca.60%), mit einem Anteil Kunststoff vermischt.

Welche Vorteile bringt es mir?

  • Pflegeleicht: WPC wird ganz normal mit Wasser und einem WPC-Pflegemittel gereinigt. Die Dielen müssen nicht geölt werden.
  • Konstantes Erscheinungsbild: Im Gegensatz zu Holz behält WPC annähernd sein Farbe. Die Sonne bleicht auf die Dauer auch diesen Werkstoff etwas aus, aber lässt ihn in den folgenden Jahren nicht so ergrauen, wie das natürliche Holz bereits nach einer Saison anmutet. WPC gibt es in vielen Farben und Oberflächen.
  • Gute Materialeigenschaften: WPC ist sehr witterungsbeständig, nahezu rissfrei, splitterfrei und rutschfest, so dass sich diese Dielen auch als Umrandung von Teichen oder Swimmingpools eignen.
  • Resistent gegenüber Schädlingen

Welche Nachteile habe ich?

  • Wo gibt es die nicht? Auch beim WPC heißt es auf die Qualität achten. Hohlprofile dürfen nicht zu dünn sein, sonst biegen sie durch und tragen keine schweren Pflanzgefäße. Auch ein Mensch kann 130 kg wiegen und manchmal stehen sich 2 davon gegenüber und wollen sich auf ihrer Terrasse unterhalten. Wie gut, wenn es dann ein vernünftiges Material ist!
  • Sie müssen bei der Qualität auch an den Winter denken, wenn der Frost den Kunststoffanteil schlagempfindlicher werden lässt. Dünne Profile können unter starken Belastung leichter brechen. Schnee und Eis machen WPC-Dielen tendenziell etwas rutschiger als Holz.
  • Bei direkter Sonneneinstrahlung heizen sich die WPC-Profile einiges stärker auf als das natürliche Holz. Es wird dabei weicher, auch hier gilt es dann, vorher auf die Materialstärke zu achten!
  • WPC ahmt die Holzmaserung annähernd nach, es ist jedoch erkennbar kein Holz. Dafür ist es eine pflegeleichte und wertbeständige Wahl.

Faustregel: Wenn WPC, dann für eine lange Freude unbedingt gute Qualität kaufen. Als besonders vorteilhaft werden WPC-Terrassendielen  immer dann eingestuft, wenn Recycling Kunststoffe eingesetzt werden. 1-2 Mal im Jahr reinigen …und fertig.

Holz – charmant und natürlich

Welche Vorteile bringt es mir?

  • Holz ist kaum schlagempfindlich. Es arbeitet weniger als Kunststoff und ist sehr stabil.
  • Es ist temperaturneutral und fühlt sich nicht wesentlich kälter oder wärmer an als das biologische Umfeld.
  • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff.
  • Wer im Garten eher natürlich lebt und mit Natursteinplatten oder Natursteinpflaster arbeitet, Wert auf Naturzäune und Gräser legt, der wird auch beim Terrassendeck authentisch bleiben wollen. Dazu passt dann einfach kein Kunststoffprodukt.

Welche Nachteile habe ich?

  • Holz arbeitet und kann etwas reißen oder splittern. Im Frühjahr bitte einmal checken, ob ruhigen Gewissens „barfuß-frei“ gilt.
  • Die Sonne lässt das Holz schnell vergrauen. Ein wahrer Fan wird es so belassen, bis es nach 2 Jahren ein durchgängiges silbergrau ergibt. Andere werden die Terrasse jedes Jahr mit einem pigmentierten Öl farblich auffrischen. Bitte keine Kunstharzfarben verwenden, man packt feuchtes Holz im Außenbereich nicht in eine „Plastiktüte“. Das Holz muss atmen und auch mal austrocknen können!
  • Je nach Holzart und Behandlung kann das Holz im Laufe der Zeit verrotten.
  • Holzdecks eignen sich nicht für feuchte, schattige Plätze. Sie werden ständig voller Algen sein und extrem rutschig werden.

Faustregel: Passt die Natur eher zu ihrem Lebensstil? Dann investieren Sie etwas mehr Zeit in die Pflege, aber lieben dafür das warme Holz unter ihren Füßen. Sonniges Plätzchen vorausgesetzt.

Für welche Holzart soll ich mich entscheiden?

  • Je höher der natürliche Öl-Anteil im Holz ist, desto beständiger ist es. Das ist ein Grund, warum langlebiges Bangkirai als Terrassenholz so sehr beliebt ist. Die geschätzte Lebensdauer beträgt ca. 30 Jahre.
  • Thermoholz ist eine Alternative zum Tropenholz. Salopp gesagt ist es ein bei ca. 180 Grad über 12 Stunden gebackenes Holz. Durch diesen Prozess wird die Witterungsbeständigkeit auf das Niveau vom Tropenholz gebracht. Das Holz wird durch die Behandlung jedoch spröde, splittert gerne und ist weniger belastbar. Der Energiebedarf und damit der CO²-Ausstoß ist enorm, um große Holzmengen über 12 Sunden auf diese Kerntemperatur zu bringen – daher keine Empfehlung von uns. Der Preis liegt in der Regel über dem des Bangkirai, welches die guten Eigenschaft bereits auf dem natürlichem Wege mit sich bringt.
  • Inländische Nadelhölzer: Für den Außenbereich eignen sich die Nadelhölzer Lärche, Fichte, Kiefer und Douglasie. Lebensdauer: 8 bis 10 Jahre, je nach Härte des Holzes. Vorteile: Sie sind günstig, leicht zu verarbeiten, beschädigte Teile sind schnell ersetzt. Das Problem: 10 Jahre sind schneller vorbei, als gedacht und Sie verbrauchen im Vergleich zum Bangkirai in 30 Jahren 3 Mal mehr Holz – das kommt teurer.

Holz oder WPC? Die Entscheidung ist nicht einfach. Beides hat seine guten Eigenschaften. Bei guten Qualitäten werden Sie weder mit dem einen noch mit dem anderen einen Fehler machen.

Entscheiden nach ihrem Gefühl – und Sie werden ihre neue Terrasse lieben.

Sicherheitshinweis: Unsere Tipps helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung, ersetzen aber keine kwp-Fachberatung. Unser Wissen ist sehr viel größer und viele Maßnahmen hängen von ihren individuellen Gegebenheiten ab. Kommen Sie persönlich vorbei, wir beraten Sie immer gerne, aber nicht am Telefon!