Smart Garden – Wenn der Garten an sich selbst denkt

Garten allein zu Haus

Garten allein zu Haus – mit einem cleveren Bewässerungssystem Überleben Rasen, Strächer und co. auch ohne fremde Hilfe.

Spätestens im Hochsommer fällt uns ein, dass wir noch einen Urlaub geplant haben. Was ist aber mit dem Garten? Rasenmähen, Blumen gießen und wer sprengt den Rasen?
Jedes Jahr stellen wir uns diese Fragen wieder. Dem Nachbarn alles zumuten? Für ´ne Flasche Schnaps aus Mallorca?? Oder einer Keramikschüssel aus Bella Italia??? Da gehen einem langsam die Ideen aus – aber warum denn nicht endlich die Ursache angehen?

Ihr Garten oder Balkon kommt mit smarter Technik auch mal gute 4 Wochen ohne Sie aus, übrigens auch wenn Sie Zuhause sind. Das Unkraut jätet sich zwar noch nicht von selbst, aber Rasenmähen und Bewässern? Das geht von selbst. Und wenn Sie zusätzlich zwei oder drei Smart-Kameras auf die Fensterbank stellen und in die Richtung „lebendiges Grün“ drehen, checken Sie Ihren Dschungelgarten sogar aus Asien. Im Falle eines Falles können Sie dann immer noch den Nachbarn alarmieren – oder sehen Ihn im Garten und können ihm das Foto gleich zusenden ?. Für den Rest des Jahres nutzen Sie die Kameras zur Hausüberwachung.

Planen Sie jetzt – im Juni ist es definitiv zu spät

Für einen Rasenmäh-Roboter reichen wenige Tage Vorlauf, aber eine automatische Bewässerung anzulegen dauert einiges länger. Planen Sie genügend Zeit für die Testphasen ein! Fehler bemerken, Korrekturen durchführen sowie eine Probezeit für die Bewässerung sind wichtig. Sie wollen weder Sumpf noch Wüste, daher jetzt schon beginnen!

Automatische Gartenbewässerung – ein Erfahrungsbericht von Jan Leusch

„Wir haben ein wunderschönes Ferienhäuschen. Das alte Reetdachhaus aus dem Jahre 1934 wurde mit viel Liebe restauriert und strahlt nun eine herrliche Gemütlichkeit aus. Obwohl es das Augensternchen wurde, ist doch jeder Besuch mit einem bisschen Enttäuschung verbunden: „Oh Gott, die Pflanzen!“ Zwar gibt es jemanden der sich um den Rasen kümmert, aber es ist kaum zumutbar im Sommer den Garten auch noch täglich bewässern zu lassen. Seit mehreren Jahren haben wir über eine automatische Bewässerung nachgedacht, aber die Mühe immer gescheut. Während dieser Zeit sind uns von Jahr zu Jahr immer mehr Pflanzen vertrocknet. Dabei sehnten wir uns doch nach einem blühenden Paradies!

Nun war es Zeit zum Handeln. Das Mühsamste war die Verlegung der Wasserzuführung. Dazu haben wir einen Graben ca. 50cm tief gezogen, denn wir wollten das Rohr aus unserem Sichtfeld haben. Auch wenn es harte Arbeit war, nach einem Tag war das PE-Rohr verlegt und die Grassoden wieder festgestampft. Der Rest war ein Kinderspiel: Die 50m langen Tropfrohre wurden schnell in den Beeten verlegt und mit Hilfe kleiner Heringe fixiert und dann an die Wasserzuführung angeklickt. Wichtig: Darauf achten, dass man die Leitungen nicht knickt!

Das „Smarte“ installieren: Das ging unerwartet einfach. Erst ein Gardena-Gateway an den Router anschließen – Kabel rein – fertig. Das Gateway ist das Hirn des Smart-Garden-Systems. Dann die App herunterladen und menügesteuert das „Hirn“ mit der APP verbinden – ab jetzt kann das Handy alles steuern. Dann haben wir 2 Feuchtigkeitssensoren und das steuerbare Wasserventil „water control“ mit der App verbunden. Die Funk-Reichweite des Gateways war vollkommen ausreichend.  Das Wasserventil wird nun automatisch geöffnet und nach einem frei wählbaren Zeitraum wieder geschlossen, es sei denn der Feuchtigkeitssensor meldet genügend Feuchtigkeit im Garten. Dazu definiert man in der App einen Bewässerungszeitplan. Die APP überträgt den Plan via Internet an das „Hirn“. Ich kann übrigens jederzeit sehen, welche Feuchtigkeit, welche Temperatur und welche Lichtintensität im Garten herrscht. Ich kann jederzeit auch eine zusätzliche Bewässerung manuell starten, jederzeit, von Australien oder den USA, von Hamburg oder Haiti. Ich finde das System super gut und einfach zu bedienen!“

Unser Tipp
Installieren Sie eine WLAN-Kamera, zur Kontrolle Ihrer Pflanzen. Diese kann im Innenbereich am Fenster stehen. Außerdem raten wir Ihnen 2 Feuchtigkeitssensoren an unterschiedlichen Stellen im Bewässerungsbereich aufzustellen. So können Sie sich ein besseres Bild von der Gesamtfeuchtigkeit machen. Falls ein Sensor mal ausfallen sollte (Batterie schwach oder geklaut?), stellen Sie ihren Bewässerungsplan per APP einfach auf den 2. Sensor um und schon läuft alles automatisch weiter.

Bewässerungs-Produktreihen gibt es viele. Hier eine einfache Unterteilung

1. Tropfrohre

Es gibt Tropfrohe, die alle 30 cm mit selbstreinigenden Wasserauslässen, den sogenannten Tropfern, ausgestattet sind. Damit können sie schnell und einfach Hecken und größere Pflanzen gut bewässern. Mit diesen Rohren lässt es sich einfach starten und später weiter ausbauen. Der Durchmesser der Rohre beträgt 13mm.

2. Rohre und Sprühdüsen

Für Beete mit Salat, Gemüse oder einer Vielzahl von kleinen Pflanzen eigenen sich die Tropfrohre meistens nicht, da sie nicht so eng gebogen werden können, um jede Pflanze zu erreichen. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Sprühdüsen und Tropfern, die mit einem ca. 4,6 mm dickem Rohr verbunden werden.
Beide Sorten laufen unter dem Namen Micro-Drip-System

 3. Sprinklersystem

Für Rasenflächen verwenden Sie das sogenannte Sprinklersystem, welches großflächiger arbeitet und nach getaner Arbeit, wenn der Wasserdruck nachlässt, wieder im Erdboden verschwindet.

Unser Tipp: Nicht alles auf einmal! Fangen Sie mit den Tropfrohren für Hecken und größere Pflanzen an. Probieren Sie es aus, machen Sie Ihre ersten Erfahrungen mit dem System. Wenn Sie nur noch wenig Zeit bis zum Urlaub haben: Sie können auch ganz simpel starten und die Tropfrohre an den Wasserhahn per Gartenschlauch anschließen. Dazu benötigen Sie einen einfachen Bewässerungscomputer, der wie eine Zeitschaltuhr funktioniert.

Sie verzichten dann auf ein Steuerung und Info über den Zustand per APP – alles etwas mehr dem Glück überlassen, da keine Eingriffsmöglichkeiten aus der Ferne bestehen.

Sicherheitshinweis: Unsere Tipps helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung, ersetzen aber keine kwp-Fachberatung. Unser Wissen ist sehr viel größer und viele Maßnahmen hängen von ihren individuellen Gegebenheiten ab. Kommen Sie persönlich vorbei, wir beraten Sie immer gerne, aber bitte nicht am Telefon!